100 Jahre Frauenwahlrecht: korrigierte Betrachtungen

Vor 100 Jahren, so brüsten sich Österreichs Feministen aktuell, seien sie es gewesen, die gar heldenhaft das Wahlrecht für Frauen erkämpft hätten- die Reihen fest geschlossen gegen eine niederträchtige Männerwelt, welche die Frauen damals absichtlich und böswillig unterdrückt und benachteiligt haben soll.

Österreichs Feminismus sucht händeringend eine Legitimation. Daher verdreht er die Wahrheit und heftet sich Errungenschaften auf seine Fahnen, die in Wirklichkeit nicht seine oder gar keine waren.

Schon frühere Propagandisten wussten: Lügen werden geglaubt, wenn sie oft genug wiederholt werden, oder, wie ein Zeitungskommentator jüngst seine Falschdarstellungen zum Frauenwahlrecht gegenüber der Männerpartei rechtfertigte, wenn die zugegebene Wahrheit „der Einfachheit halber weggelassen“ wurde. Daher präsentiert Bundesvorsitzender Hannes Hausbichler hier die korrigierte, wahrheitsgetreue Version des „erkämpften Frauenwahlrechts“:

Vor hundert Jahren, 1918, haben Feministinnen oder Sufragetten überhaupt nichts erkämpft. Schon die Behauptung, in einer Zeit der Millionen vom Staat verheizten Männer nach einem bestialischen Weltkrieg, Frauen seien benachteiligt, war für Männer und Frauen dieser Zeit völlig absurd. Nach diesem Männerschlachten waren die frühen Feministinnen daher mucksmäuschenstill.

Das „erkämpfte Frauenwahlrecht“ war gar keine Sache der Frauen. Die Möglichkeit, einen wirklich souveränen Nationalrat und zugleich indirekt die Regierung in Österreich zu wählen, bestand genau ab November 1918. Von der ersten Stunde an hatten dieses Recht Männer und Frauen gleichermaßen, und gekämpft hatten vor allem Männer dafür, dass dieses Wahlrecht in Kraft getreten ist.

Vor 1918 kann nicht von einem Wahlrecht nach heutigem Verständnis gesprochen werden, es war sehr schwach. Kanzler und Regierung wurden vom Kaiser allein bestimmt. Gewählt werden konnte nur ein verhältnismäßig schwacher, vom vetoberechtigten Kaiser leicht suspendierbarer  Reichsrat, in zwei unterschiedlichen Wahlrechtsformen:
– Ein Kurien-  und  Zenuswahlrecht, von 1848 bis 1906, richtete sich, mit seinen Wählerklassen und der Einrichtung des privilegierten Herrenhauses, vorrangig nach Stand und Vermögen.
– Ab 1906 bis 1918, somit ganze zwölf Jahre lang, galt das „allgemeine gleiche Wahlrecht für Männer“ statt des Zensuswahlrechts. Ausgerechnet die Sozialdemokraten, deren Parteifeministen sich heute so mit dem Frauenwahlrecht brüsten, waren es, welche statt des Zensus- das „Männerwahlrecht“ forderten und mit Viktor Adler dann tatsächlich erreichten, wohlgemerkt mit der Absicht: „Eine Familie, eine Stimme“. Noch bis in die fünfziger Jahre waren viele Sozialdemokraten gegen das Frauenwahlrecht, einfach, weil Frauen damals überwiegend christdemokratisch wählten.

Doch kann ein Radikalfeminist nun wenigstens behaupten, dass Männer in den Jahren von 1906 bis 1918 bevorzugt waren? Vermutlich würde er das behaupten, doch nur aus der üblichen Ideologieverblendung heraus, die gigantischste Benachteiligung von Menschen einfach zu ignorieren, weil sie „nur“ Männer betraf: Genau in den Zeiten des „Männerwahlrechts“ wurden Männer in Kriege gehetzt und massenhaft ohne ein Wimpernzucken verheizt.

Der Grundgedanke eines Staates sollte sein, dass Menschen gleiche Rechte und Pflichten solidarisch übernehmen. Wenn jemand Rechte fordert, ohne damit verbundene Pflichten zu übernehmen, will er ein Privileg, kein Recht.

Ein Wahlrecht ohne Wehrpflicht ist im Grunde ein Privileg. Ausgerechnet Feministen stünde daher betretenes Schweigen zum Anlass besser, statt sich selbst zu feiern und sich mit fremden Federn zu schmücken.

So bleibt einmal mehr die Männerpartei, welche die ungeschönte Realität veröffentlicht und tatsächliche Gleichberechtigung zum Ausdruck bringt, mit ihren Forderungen zum hundertsten Jubiläum der Republik Österreich:

  • Korrektes Geschichtsbild, verbreitet durch Politik und Medien, statt beweisbar wahrheitswidriger Feminismusnostalgie zum Thema Frauenwahlrecht.
  • Nachholen des Grundsatzes „gleiche Rechte, gleiche Pflichten“, mit 100 Jahren Verspätung: Volle Dienstpflicht für Frauen und Männer im gleichen Umfang!
  • Eine faire Gelegenheit für jede Radikalfeministin, die versäumte Wehrpflicht unabhängig vom Alter endlich, unterbezahlt, mit Nacht- und Wochenenddiensten, nachholen zu dürfen, und natürlich keine Diskriminierung beim Recht darauf, im hoffentlich niemals mehr auftretenden Ernstfall im Sinne der Frauenquote als erste an die Front zu dürfen.

2018-11-16

Discussion (Ein Kommentar)

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  1. Danke für das interessante Licht in das Dunkel der Vergangenheit.
    bezüglich Armeedienst: Steigerungsmöglichkeit: Frauen dürfen zum Herr – um dann bei Kampfeinsätzen nach Wunsch zu Hause bleiben zu können (USA, Israel….) [Quelle: Warren Farrell, Mythos Männermacht, 1993)