Coronabonus-Werbung soll Schwarz/Grün selbst zahlen
Täglich können wir in teuren, großflächigen Zeitungsinseraten lesen: Die Österreichische Bundesregierung feiert – nämlich die Österreichische Bundesregierung, also sich selbst, für ihren “Coronabonus”.
Dieser Bonus über 350 Euro sei für Familien, beteuert die Regierung von Sebastian Kurz.
Laufend treffen Anfragen von Vätern in der Anlaufstelle Männerservice ein, ob sie denn diesen Bonus, der ja eben für Familien sei, ebenfalls beziehen dürften, oder ob sie um diesen Bonus wenigstens teilweise vom Unterhalt entlastet würden. Die Antwort ist für Väter ernüchternd.
Seit Jahrzehnten, unter welcher Regierung auch immer, bedeutet “Geld für Familien” in Wirklichkeit “Geld für Mütter”. Diese dürfen in der Realität alleine entscheiden, ob und wieviel des Geldes sie der Familie zukommen lassen. Viele Väter wissen gar nicht Bescheid darum, wie hoch die Zusatzeinkünfte einer Mutter aus “Familienbeihilfe” und Kinderabsetzbetrag sind, und in der öffentlichen Diskussion wird genau dann, wenn es darum geht, wie viel Väter und die Öffentlichkeit Müttern mehr an Geld geben müssten, stets darauf “vergessen”, wie hoch diese Summen sind, sodass ein Zufall unwahrscheinlich ist. Für drei Kinder im Schulalter beispielsweise erhält eine Mutter monatlich mindestens 612,70 Euro und im September zusätzlich 300 Euro.
Den Coronabonus bekommen laut Regierung, ganz neutral formuliert für die gute Fassade, die “Familienbeihilfebezieher”. Das sind in der Realität sind fast immer Mütter.
Wohlvergönnt – doch Väter erhalten keinen Bonus in Corona-Zeiten. Viele Väter werden nicht einmal in dieser Krisenzeit entlastet, wenn Sie auf Kurzarbeit gesetzt sind oder ihr Einkommen monatelang komplett verlieren, wie Selbständige in Berufen wie Marktverkäufer oder Heilmasseure. Die Männerpartei kann aus zahlreichen Beispielen beweisen, wie die Jugendämter der Bundesländer und die österreichischen Gerichte den Vätern die angemessene Verminderung des Unterhalts verweigern, mit Argumentationen, die klar erkennbar bloße Vorwände darstellen.
Angesichts dieser Behandlung der Väter von Behörden der Bundes- und Landesregierungen verkommt die Eigenwerbung der Regierung mit ihrem Coronabonus zur Farce. Schon das Bild in dieser Werbung drückt aus, was unter Familie verstanden wird: Der Vater im Berufsdress, gedanklich wohl schon mit Geldverdienen für die Familie beschäftigt, ist verschwommen im Hintergrund, die Mutter das Ziel der Kampagne. Die Absicht, Väter nicht im Geringsten zu entlasten, steht dem Selbstverständnis gegenüber, Müttern auch dann zusätzliches Geld zu geben, wenn der Vater trotz Krise und eigener Not zur vollen Zahlung eines überhöhten Unterhalts gezwungen wird, damit die Mutter nur ja keinen Cent weniger überwiesen bekommt.
Endgültig zur Verhöhnung, nicht nur von Vätern, sondern aller Steuerzahler, wird die Kampagne durch die enormen Kosten wiederholter, teurer Großinserate. Einmal mehr genehmigt sich die Bundesregierung politische Eigenwerbung auf Kosten des Steuerzahlers, und das in Krisenzeiten. Zudem macht sich die Bundesregierung mit unserem Geld zu einem der besten Inseratenkunden der Zeitungen. Die Männerpartei interpretiert dies als Versuch, sich Mediengunst indirekt zu kaufen.
Die Männerpartei fordert
- Aufteilung des Coronabonus auf beide Eltern
- Entlastung der Väter, deren Einkommen krisenbedingt vermindert wurde
- Sofortige Einstellung der Eigenwerbung der Bundesregierung
- Auskunft über die gesamten Kosten der Coronabonus-Kampagne
- Übernahme dieser Kosten durch die Parteien ÖVP und Grüne, weil sie damit für sich selbst geworben haben.
Hinweise:
Inseratenkampagne der Bundesregierung:
www.maennerpartei.at/wp-content/uploads/2020/10/Coronabonus-Werbung-2020.png
2020-10-02
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