Männerberatung in Vorarlberg: Halbe Sachen für ganze Männer?

Die Männerpartei in Vorarlberg fordert seit Anbeginn ihrer Tätigkeit, dass eine echte, starke Männerberatung in Vorarlberg etabliert wird.
Hannes Hausbichler, Landesvorsitzender der Männerpartei in Vorarlberg: „Seit 2010 arbeiten wir in Kooperation mit den Landtagsparteien an der Männerberatung. Nach ersten Erfolgen ist der Schwung 2011 erlahmt. Daher haben wir die Anlaufstelle „Männerservice“ mit grossem Erfolg mit aus der Taufe gehoben und über 150 Menschen zur Seite stehen können.“
Die Politik ist dadurch zwar in Zugzwang gesetzt worden, doch hat sie verstanden, was Männer in Vorarlberg brauchen?
Heute hat Landesrätin Greti Schmid die Männerberatung „Vordermann“ präsentiert, welche künftig Männern zur Seite stehen soll.

Hannes Hausbichler freut sich, dass die Landespolitik endlich auf die Arbeit der Männerpartei und des Männerservice eine Reaktion gezeigt hat, doch einige Fragen bleiben ihm offen:
„Beratungseinrichtungen für Frauen erhalten mehrfach sechsstellige Jahresbeträge vom Land. Allein das „Femail“ erhält 240.000 Euro, andere Fraueneinrichtungen werden ähnlich großzügig bedient. Bei „Vordermann“ hingegen sieht es so aus, als ob iFs-Leuten nebenbei die Männerberatung hineingedrückt wurde. Eigene Ressourcen für die Männerberatung sind nicht erkennbar.“
Bei Vordermann fehlt Hausbichler überdies die Konsequenz, sich auf Seiten der Männer zu deklarieren: „Die spezifischen Sorgen der Väter sind nicht hilfreich abgehandelt, das ist auf Homepage klar zu erkennen. Das heutzutage auswuchernde Thema „Besuchsverweigerung“ wird mit dem Hinweis auf das Besuchscafé abgespeist, welches nur eine notdürftige Massnahme sein darf. Die Lösung, Durchsetzung des Besuchsrechts, wird den Vätern verschwiegen. Der Umgang mit ungerechtfertigten Vorwürfen gegenüber Vätern, die aktuell um sich greifen, ist nicht einmal ignoriert worden.
„Eine Qualitätssicherung bei „Vordermann“ würde diese Schwachpunkte aufdecken“, so Hannes Hausbichler. „Ich argwöhne schon, das die Landesrätin diese Forderung ablehnt, damit die Sorgen der Männer dort bleiben, wo sie ihrer Meinung nach hingehören: Unter den Teppich!“, und weiter:

„Die Struktur von „Vordermann“ hinterlässt eine sehr schlechte Optik: Zum einen wird das iFs für eine hauptamtliche Männerberatung strapaziert. Ausgerechnet dieser Sozialkoloss im Land mit seinen unzähligen Frauenberatungsstellen wird von vielen Männern als völlig auf Seiten der Frauen stehend empfunden. Will die Politik etwa verhindern, dass unangenehme Wahrheiten in der Männerberatung zutage kommen?“ frägt Hausbichler im Hinblick auf den täglichen Umgang vieler Ämter mit Vätern und Männern, die an Willkür zumindest grenzen.
Völlig unverständlich ist Hannes Hausbichler schliesslich, dass ausgerechnet Monika Lindermayr, die durch ihre Arbeit im Frauenreferat ein Begriff ist, die Männerberatung lenkt. „Das wäre so, als ob ich auf einmal zum Frauenminister berufen würde!“, vergleicht der Männerpartei-Landesvorsitzende dieses Signal an Vorarlbergs Männer drastisch.

Hannes Hausbichler legt anlässlich der Einführung von „Vordermann“ Fragen und Forderungen vor:
„Wir fordern Landesrätin Greti Schmid auf, den Männern Vorarlbergs zu erklären:“
Anfragen an Greti Schmid:
– Warum erhält die Vorarlberger Männerberatung einen winzigen Bruchteil des Budgets der Frauenberatung?
– Warum steuert die Frauenreferentin die Vorarlberger Männerberatung mit?
– Gibt es sonstige feministisch eingestellte Mitarbeiter in der Vorarlberger Männerberatung, welche Ideologie mit Beratung vermischen?
– Wie ist sichergestellt, dass die Männerberatung keinesfalls gegen Männer gerichtete Schwachstellen in Vorarlberger Ämtern, Landes- und Bundesgesetzen bagatellisiert?
– Warum führt „Vordermann“ keine Qualitätssicherung, Kriterium Klientenzufriedenheit, durch?
– Warum sind „Vordermann“ keine bezifferbaren Ressourcen eigens eingerichteter Männerberatungsstellen zugeordnet?
– Warum richtet das Land Vorarlberg ein Frauenreferat, doch kein Männerreferat ein?
– Warum vertritt niemand in der Vorarlberger Landesregierung Menschenrechte für Männer?
– Warum gibt es schon längst Frauensituationsberichte, doch nicht die geringste Absicht für einen Männersituationsbericht?

Zur sofortigen Umsetzung fordert die Männerpartei schließlich:
Forderungen
– Die Zuteilung von Männeranliegen an einen Landesrat, der unabhängig von den Frauenvertretungen unter Greti Schmid arbeitet
– Die Einrichtung eines Männerreferats
– eine eigenständige und unabhängige Männerberatung mit Jahresbudget von mindestens 240.000 Euro, analog „Femail“
– einen Männersituationsbericht für Vorarlberg bis Mitte 2013

Kontakt:

Hannes Hausbichler
Landesvorsitzender Vorarlberg
hannes.hausbichler@maennerpartei.at
Tel.: +43/664/7867456

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