Männerpartei zu Türkis-Grün

Der gelernte Österreicher weiß: So sehr es nervtötend sein mag, wenn sich unterschiedliche Parteien streiten – Gefährlich wird es erst, wenn sich unterschiedliche Parteien plötzlich allzu harmonisch einig sind. Für die Männerpartei nimmt Hannes Hausbichler zur neuen österreichischen Bundesregierung Stellung: 

Politik ist leider die Kunst, den Menschen das Gute an kommenden Änderungen zu versprechen und zugleich die Nachteile zu verschweigen. Besonders die Männer werden das dicke Ende erst langsam, still und heimlich zu spüren bekommen. Türkis-Grün erfährt dabei durch die Medien eine wichtige Hilfestellung. Gerade jetzt brauchen wir kritische Journalisten, welche im Armin-Wolf-Stil aus den Politikern herausholen würden, was diese uns verschweigen. Doch, es mag ja menschlich sein: Für die meisten Medienleute, möglicherweise auch den in seinen journalistischen Fähigkeiten wohlgemerkt herausragenden Obgenannten, hat es endlich ihre Partei, die Grüne, an die Macht geschafft. Wir setzen objektives Bemühen bei unseren Journalisten voraus, und doch ist es die erkennbare Mehrheitsmeinung in Presse und Rundfunk, welche aus unvermeidbarer Voreingenommenheit mithilft, jetzt die Samthandschuhe anzuziehen und uns zu verschweigen, was uns blüht. 

  • Pensionssplitting ist Rentenklau an Männern. Was uns Medien und Politiker schon im Wahlkampf “vergessen” haben zu sagen, würde auch jetzt noch ohne die Männerpartei unter den Tisch gekehrt. Das Splitting kommt. Es mindert die Pension der Männer. Es spart dem Staat Millionen an Ausgleichzulage und Pensionsfinanzierung. Es bringt manchen Frauen ein bisschen mehr Geld, aber vor allem jenen, welche trotz Zeiten der Kinderbetreuung und Ganztagsschulen keine Berufstätigkeit ergreifen wollen. Die Männer zahlen doppelt drauf: Als Steuerzahler und als Väter, denen die Pension genommen wird. Doch Politiker und Medien reden einfach nicht darüber, als ob diese Tatsache nicht existierte. Sie wecken immer nur tiefe Emotionen über die Altersarmut von Frauen, und verschweigen, wie oft diese selbstgemacht ist.
     
  • Die Anti-Männer-Quote kommt. Das beste Beispiel ist die Bundesregierung selbst: Während in der Basis aller Parteien und auf Gemeindeebene die Männer den weitaus überwiegenden Großteil der politischen Arbeit verrichten, werden gerade in der ÖVP fast schon vom Studium weg Quotenfrauen in hohe Ministerämter gesetzt. Bezeichnend für die Anti-Männer-Quote bei den Grünen hingegen ist die Besetzung von Ulrike Lunacek als Staatssekretärin: Das Fachwissen der Grünen liegt bei Josef Meichenitsch. Er war gut genug dafür, die monatelangen Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP zu führen. Jetzt hat der Mann seine Arbeit getan, fachlich ist alles ausgearbeitet, der Mann kann gehen.* Was in der Bundesregierung den Anfang nimmt, wird im öffentlichen Dienst weiter ausgebaut und auf die Wirtschaft zunehmend ausgedehnt werden.
     
  • Eine wahre Demokratie mit gleichen Rechten setzt voraus, dass alle dieselben Pflichten tragen.
    Geradezu demonstrativ scheint diesbezüglich die Besetzung des Verteidigungsministeriums durch die ÖVP, schon wieder, nach dazumals Robert Lichal, mit einer Person, welche weder Wehrpflicht noch Wehrersatzdienst absolviert hat und trotzdem über das Kommando der Wehrpflichtigen verfügt.
    Österreich hat eine Volksabstimmung hinter sich, bei dem eine nicht dienstverpflichtete Mehrheit darüber abgestimmt hat, ob eine Minderheit überfahren werden und diese zu einer Dienstpflicht für die Anderen herangezogen werden darf: Die Volksabstimmung zur Wehrpflicht, 2013. In Fortführung dieser Tradition wird offensichtlich demonstrativ Klaudia Tanner den Wehrpflichtigen und Elisabeth Köstinger den Zivilidienern vorgesetzt, ohne dass beide jemals diesen Dienst selbst verrichtet haben.
    Wohlgemerkt: Klaudia Tanner verdient natürlich eine faire Chance, und Elisabeth Köstinger halt eine zweite, doch die Männerpartei sieht jetzt die Zeit für ein Zeichen gekommen: In den ersten hundert Tagen wäre es angemessen, wenn beide den Wehr- bzw. Zivildienst mit ihren Untergebenen gemeinsam absolvierten, als Pionierinnen, die den Anfang der Wehrpflicht für Frauen setzen. Dass solche Dienstausfälle im aktiven Ministeramt durchaus machbar sind, hat Elisabeth Köstinger bereits bewiesen.
     
  • Zusätzliche finanzielle Belastungen der Österreicher sind ganz offensichtlich vorprogrammiert. Ausgerechnet jene Partei, die über Jahrzehnte unzählige klimaschonende Wasserkraftwerke verhindert hat, will die Österreicher jetzt um dieses eigene Versäumnis mehr belasten. Aus derselben, fragwürdigen Fachkenntnis heraus sind drastische Einschnitte zu befürchten. Die Politik verschweigt, die Medien fragen nicht kritisch nach. Was von beidem ist der größere Verstoß gegen eine offene Demokratie?

Die Männerpartei fordert: 

  • Von der Bundesregierung Ehrlichkeit über die Nachteile ihrer Reformen statt deren Verschweigen.
     
  • Von der Bundesregierung Besetzung aller ihrer Funktionen ohne Ansicht des Geschlechts und rein nach fachlicher und persönlicher Eignung. Daraus ergibt sich beispielsweise der Ersatz von Ulrike Lunacek durch Josef Meichenitsch und natürlich ebenso der Ersatz von Regierungsmitgliedern wie Gernot Blümel durch Minister, welche ihr Ressort fachlich führen können, statt primär Günstlinge von Lichtgestalten zu sein.
     
  • Von den Medien kritischen und ausgewogenen Journalismus statt Schutz der Regierungsparteien durch Kuschelreportagen. Besonders die stets eisern verschwiegene Frage zu drohenden Nachteilen für Männer ist endlich, erstmals, zu thematisieren. 

Hinweise: 

Zur Anti-Männer-Quote in der Bundesregierung: Josef Meichenitsch wäre zwar bestqualifiziert, aber: Er ist ein Mann
orf.at/stories/3149343/ 

Zitat: „Logisch wäre an sich ein Posten im Finanzressort, doch der dafür bestens geeignete Verhandler Josef Meichenitsch ist ein Mann und damit würde die grüne Vorgabe, wonach mindestens 50 Prozent des Teams Frauen sein sollen, nicht eingehalten. Laut SN soll statt ihm die frühere EU-Parlamentarierin Ulrike Lunacek Staatssekretärin im Vizekanzleramt werden.

* zu “Der Mann hat seine Arbeit getan, (….) der Mann kann gehen”: Nach Friedrich Schiller wäre “Der Mohr hat seine Arbeit (nicht “Schuldigkeit”, wie fälschlich oft verbreitet) getan, der Mohr kann gehen” passend. Die Männerpartei interpretiert das Zitat zeitgemäß. 

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