Warum gehen Männer in Vorarlberg weniger in Karenz?
Wie der ORF berichtet, gehen Männer in Vorarlberg weniger in Karenz als anderswo in Österreich. Warum ist das so? Die SPÖ-Frauen argumentieren (wie immer) mit dem „Rollenbild“ und fordern (noch mehr) Frauenpolitik. Aber was sagen die Männer dazu? Sicher spielt die Höhe des Karenzgeldes eine Rolle. Aber es gibt viel wichtigere Gründe, die weder mit diffusen „Rollenbildern“, noch mit Geld zu tun haben: Die Männer haben meistens nicht die Wahl. Rein rechtlich gesehen kann ein Vater gar nicht selbst entscheiden, ob er in Karenz geht. Die ersten 18 Monate hat die Mutter das Vorrecht und danach kann der Vater nur dann die Karenz antreten, wenn er im gleichen Haushalt mit der Mutter lebt. Und selbst, wenn die Mutter zustimmt, kann der Arbeitgeber das noch verhindern: Werdende Väter haben im Gegensatz zu werdenen Müttern keinen Kündigungsschutz und ein Vater, der in Karenz gehen will, ist schnell seinen Job los. Wie wenig Väter wirklich unterstützt werden, zeigt sich auch daran, dass die Karenz immer als Ersatzzeit bei der Mutter angerechnet wird. Auch dann, wenn der Vater in Karenz war. Es geht nicht immer nur ums Geld, aber so lange Väter nur als Hilfskraft für die Mutter behandelt werden, wird sich wohl nicht viel ändern. Viel mehr als „Rahmenbedingungen in der Frauenpolitik“ würde echte Gleichberechtigung helfen. Die Männerpartei fordert:
- Ein eigenständiges, gleichrangiges Recht der Väter auf die Hälfte der Karenz
- Kündigungsschutz für werdende Väter, die ihre Karenz angemeldet haben
- Anrechnung der Karenz als Ersatzzeit für die Pension bei dem Elternteil, der tatsächlich in Karenz war
- Karenzanspruch des Vaters unabhängig vom Status der Lebensgemeinschaft mit der Mutter (Wohnsitz)
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